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Medien: "Welt am Sonntag": Angespannte Nerven

Unruhe, Unsicherheit und Nervosität herrschen momentan in der Redaktion der "Welt am Sonntag". Da ist zum einen der neue Chefredakteur Thomas Garms, an den sich die Redaktion noch nicht so recht gewöhnt hat.

Unruhe, Unsicherheit und Nervosität herrschen momentan in der Redaktion der "Welt am Sonntag". Da ist zum einen der neue Chefredakteur Thomas Garms, an den sich die Redaktion noch nicht so recht gewöhnt hat. Er geht mit ganz anderen Erwartungen an das Blatt heran als sein Vorgänger. Zum Beispiel ist Garms das Kultur-Ressort ein besonderes Anliegen - hier sieht er den größten Umbaubedarf, inhaltlich wie personell. Und schließlich steht die Sache mit dem Umzug der Redaktion von Hamburg nach Berlin sowie die künftige Zusammenarbeit mit der "Welt" an. Es herrscht Gesprächsbedarf bei der "WamS". Den wollte Garms am Dienstag beseitigen, indem er sich den Fragen der Redaktion stellte.

Bei der laut Garms "kontroversen Unterhaltung" (andere erinnerte die Konferenz mehr an einen "Aufstand") kam heraus, dass zwar meinungsbildende Ressorts der beiden Schwesterzeitungen nicht zusammengelegt werden sollen, wohl aber der Sport. Ressortchef wird Pit Gottschalk von der "Welt" - der "WamS"-Kollege wird eingespart. Auch die Hamburger, Berliner (und mittelfristig die Münchner) Regionalausgaben von "Welt" und "WamS" werden zusammengelegt. Koordinator wird der stellvertretende Chefredakteur Eckhard Schröter, während der bisher zuständige Elmar Schnitzer Gespräche über einen Wechsel zu "Bild" führt.

Die neuen Strukturen hinterlassen Wunden: bei den Redakteuren, manche befürchten aber auch, bei der Zeitung. Einer, der bereits nach vier Wochen gemerkt hat, bei der "WamS" fehl am Platz zu sein, ist Andreas Thewalt, 44. Der neue Politikchef, der Garms als exzellenter Kommentator beim "Hamburger Abendblatt" aufgefallen war (dort leitete er das Parlamentsbüro), hat am Dienstag gekündigt. Dem Vernehmen nach nicht nur aus eigenem Antrieb. Die journalistischen Erwartungen an den Politikteil einer Sonntagszeitung gingen zwischen Thewalt und den beiden "WamS"-Vizechefs Ulf Goettges und Hans-Joachim Nöh wohl ziemlich weit auseinander.

Doch es kommen auch neue Leute. So bestätigte Garms am Mittwoch, dass Adriano Sack (früher "Spiegel", derzeit "Woche"), auf dem Sprung zur "Welt am Sonntag" sei. Welche Funktion Sack als leitender Redakteur haben wird, wollte Garms allerdings noch nicht verraten.

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