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Medien: Wenn Menschen Kinder bleiben

Mit Audrey Hepburn starten die „Legenden“ im Ersten

„Legenden“ ist ein genialer Reihentitel, denn darunter lässt sich alles versammeln, was an mehr oder weniger geheimnisumwitterten Namen die Fantasie reizt. In diesem Sommer geht es los mit einem Porträt der weiblichen KinoLegende Audrey Hepburn, dann folgen die männlichen Legenden Hans Albers und Heinz Ehrhardt.

Es gibt keine inhaltliche Klammer, die diese Filme verbindet, mit Ausnahme des Reihentitels und seines Versprechens: Dass hier ein Mensch, den jeder kennt und über den man doch Genaues nichts weiß, nah herangeholt werden soll. Prominente von Show und Film sind überrepräsentiert, klar, denn von ihnen gibt es Bilder. Und sie sehen gut aus. So wie Audrey Hepburn, die als Tänzerin und Model begann und deren Gesicht und Gestalt zu nichts anderem geschaffen schienen, als Fotografen zu Höchstleistungen anzuspornen.

Michael Strauvens Porträt des „süßen Fratzes“ stützt sich auf Interviews mit Freundinnen vom Ballett, mit Sohn Sean und Modeschöpfer Hubert de Givenchy. Er war es, der den „Look“ kreierte, mit dem die Hepburn Hollywood und die Welt bezauberte: unvergleichlich jugendfrisch, elegant, graziös und eine Spur verrückt. Natürlich bietet Strauvens Dokumentation ein Wiedersehen mit den schönsten Szenen ihrer besten Filme: eine Umarmung mit Gregory Peck aus „Ein Herz und eine Krone“, ein Lächeln aus „Frühstück bei Tiffany“, ein Song aus „My Fair Lady“.

Man könnte den Kopf darüber schütteln, dass diese Schauspielerin in ihren Rollen nie richtig erwachsen wird. Man kann es aber auch andersrum sehen: Dass alle Menschen Kinder bleiben und dass ein Filmstar, der diese Einsicht so glaubhaft und reizvoll verkörpert, schon deshalb zur Legende wird.

Legenden: Audrey Hepburn, ARD, um 21 Uhr 45

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