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Wissenschaft: Können Computer unsere Gedanken lesen?

Noch nicht. Aber Rechner können anhand unserer Gehirnaktivitäten rekonstruieren, was wir sehen. Beigebracht haben es ihnen Neuropsychologen aus Berkeley - mit verblüffenden Ergebnissen.

Nein, für das Gedanken-Lesen interessiert sich Jack Gallant eigentlich nicht. Der Neuropsychologe und Hirnforscher, der an der amerikanischen Eliteuniversität Berkeley lehrt und forscht, interessiert sich für die Art und Weise, wie das menschliche Sehen funktioniert. Seine Forschung solle dazu dienen, besser zu verstehen, wie das Gehirn Bildeindrücke verarbeitet, etwa um irgendwann einmal bessere Therapien für Sehbehinderte zu entwickeln oder die Mensch-Maschine-Kommunikation zu verbessern, schreibt Gallant in der Projektbeschreibung auf seiner Webseite. Auf dem Weg dahin aber entwickelt das Team Algorithmen, die Gehirnaktivitäten beim Sehen zurückübersetzen in Bilder. Und diese Abbilder kommen dem Originalbild erstaunlich nahe.

Bereits im vergangenen Frühjahr publizierten Gallant und sein Team erste Ergebnisse im renommierten Fachblatt "Nature". Die Forscher zeigten Testpersonen Bilder und zeichneten dabei mit dem Magnetresonanztomographen deren Hirnaktivität auf. Anhand der Bilder und der verschiedenen Aktivitätsmuster konnten Computer lernen, welche Muster sich aus welchen Bildern ergaben - und die Darstellungen annäherungsweise nachbilden. Inzwischen arbeiten die Forscher sogar mit bewegten Bildern. Die Ergebnisse ihrer Versuche mit Videos veröffentlichten sie nun in "Current Biology".

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