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Alfred Schier arbeitet für den Fernsehsender Phoenix

© PHOENIX/Volker Lannert

Zu meinem ÄRGER: Ideologen

Alfred Schier vom Fernsehsender Phoenix ärgert sich über Journalisten, die ihre Meinung transportieren, aber keine Fakten. Ein Resümee der Medienwoche.

Herr Schier, worüber haben Sie sich in dieser Woche in den Medien geärgert?

Ich ärgere mich täglich über Journalisten, die ihren Beruf verfehlen. Indem sie mich nicht objektiv und ausgewogen informieren, sondern als Ideologen oder verhinderte Pädagogen unterwegs sind. Ständig muss ich Artikel lesen oder Sendungen verfolgen, in denen ich sehr viel über die politische Haltung und die Vorurteile des Journalisten erfahre, aber fast nichts über Fakten und Hintergründe. Leider ignorieren viel zu viele Kollegen das Motto des großen Kollegen Hanns-Joachim Friedrichs: „Mach dich mit keiner Sache gemein – auch mit keiner guten.“ Ich glaube an uns, die mündigen Leser und Zuschauer. Wir wollen uns eine eigene Meinung bilden. Über die Ukraine, den Klimawandel und zur Schulpolitik. Dazu brauchen wir engagierte Journalisten, die uns über die Welt informieren und keine Ideologen, die uns bevormunden.

Gab es auch etwas, über das Sie sich freuen konnten?

Über die Ernennung von Ulrich Reitz zum neuen Chefredakteur von „Focus“. Ich freue mich, weil ich ihm zutraue, dass er den „Focus“, der in den letzten Jahren arg abgewirtschaftet hat, wieder zu einem Leuchtturm in der Medienlandschaft macht. Deutschland braucht einen Gegenpol zum „Spiegel“, weil uns unterschiedliche Positionen und die Debatte guttun.

Welche Webseite können Sie empfehlen?

„Tagesschau in 100 Sekunden“ auf tagesschau.de. Einfach unglaublich, wie viel Information man in so kurzer Zeit übermitteln kann.

Alfred Schier ist stellvertretender PhoenixProgrammgeschäftsführer und Moderator der Reihe „Im Dialog“. Am Sonntag um 11 Uhr 15 spricht er mit „Tatort“-Darsteller Dietmar Bär.

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