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Meinung: Abstand der Anständigen

ZUNAHME RECHTSEXTREMER ÜBERZEUGUNGEN

Es ist nur ein Zufall, aber er passt. Wenige Stunden, bevor die Freie Universität Berlin und die Universität Leipzig eine Studie über die Zunahme rechtsextremer Einstellungen präsentieren, wird die Gedenkstätte für NS-Opfer im brandenburgischen Below beschmiert und angezündet. Als hätten die Täter die Professoren höhnisch bestätigen wollen. Tatsächlich markiert die antisemitische Tat ein Versäumnis der Zivilgesellschaft. Es ist offenbar nicht gelungen, den alltäglichen Rassismus zurückzudrängen, der den idealen Nährboden für rechte Gewalt abgibt. Der „Aufstand der Anständigen“, vor zwei Jahren mit so viel Pathos von Politik und Medien ausgerufen, scheint gescheitert zu sein. Rassismus und rechte Gewalt sind wieder, wie vor dem Sommer 2000, Randthemen geworden. Die täglichen Anschläge und Überfälle kurzhaariger Schläger interessieren in der Regel nur noch die Sicherheitsbehörden. Über die Schikanen, denen vor allem Migranten ausgesetzt sind, spricht kaum jemand. Initiativen gegen Rechts werden die Gelder gekürzt. Die meisten Anständigen nehmen es hin. fan

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