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Meinung: Afrika und Aids: Alle wollen überleben

Es ist ein Sieg für beide Seiten. Südafrika und die Pharmakonzerne, die sich bis gestern über Patentrechte für Medikamente stritten, haben sich gütlich geeinigt.

Es ist ein Sieg für beide Seiten. Südafrika und die Pharmakonzerne, die sich bis gestern über Patentrechte für Medikamente stritten, haben sich gütlich geeinigt. Die Arzneimittelhersteller ziehen ihre Klage gegen Südafrika zurück und wollen für ihre Aidsmedikamente in Entwicklungländern nur noch einen Bruchteil der bisher üblichen Preise verlangen. Südafrika hat sich offiziell zwar nicht auf Zugeständnisse eingelassen, es wird aber wohl künftig die Patente der Konzerne achten. Damit haben beide Seiten berechtigte Forderungen durchgesetzt. Südafrika hat den armen Ländern Zugang zu billigen Medikamenten verschafft, die Industrie behält die Kontrolle über ihre Patente und ist ohne größeren Imageverlust aus der Sache herausgekommen. Einer Preissenkung für ihre Aidsmittel hätte sie sich auf Dauer ohnehin nicht entziehen können - hohe Entwicklungskosten hin oder her. Eine Branche, die sich dem Wohl der Menschheit verschrieben hat, darf nun einmal nicht zusehen, wie Millionen qualvoll sterben. Sie verkauft nicht irgendwelche Produkte, sondern im Ernstfall das blanke Überleben. Ganz nebenbei, sie selbst lebt davon bekanntlich nicht schlecht.

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