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Meinung: Alter schützt vor Strafe nicht

KEINE STEUERAMNESTIE FÜR RENTNER

Regierung und Opposition haben sich von der Idee verabschiedet, eine Amnestie für Rentner einzuführen, die in den vergangenen Jahren Steuern hinterzogen haben. Das ist vernünftig. Warum sollte es moralisch weniger verwerflich sein, wenn ein 65Jähriger dem Fiskus die Einnahmen aus seinen drei Mietshäusern verschweigt, als wenn ein 45-Jähriger das tut? Vor dem Finanzamt müssen alle gleich behandelt werden. Mit dem Alter verabschiedet man sich nicht in die Steuerunmündigkeit. Daher ist es gut, dass die Politik nicht aus Angst vor dem geballten Zorn der Senioren eine ungerechte Ausnahmeregelung durchgesetzt hat. Sicherlich gibt es zahlreiche Fälle, in denen Rentner Steuern nicht bewusst hinterzogen haben. Etwa, weil sie vergessen haben, die gestiegenen Mieteinnahmen zu melden. Wenn es nur um Kleckerbeträge geht, die dem Fiskus nicht vorsätzlich vorenthalten wurden, ist ein wenig Milde durchaus angebracht. Mit einer generellen Steueramnestie lassen sich aber nicht die Belastungen ausgleichen, die Bundesregierung und Opposition der älteren Generation mit ihren Reformen zumuten. Das wäre ein Irrtum. ce

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