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Meinung: Am Ende steht wieder Karlsruhe

KOPFTUCHVERBOT IN BADEN-WÜRTTEMBERG

Es ist schwierig, einen Ball zu spielen, der im Aus liegt. Dort nämlich ist die Sache mit dem Kopftuchverbot gelandet, nachdem das Verfassungsgericht es in die Zuständigkeit der Länder gegeben hat. BadenWürttemberg hat den Ball trotzdem aufgenommen und will ihn mit seinem jetzt verabschiedeten Gesetzentwurf zurück ins Feld spielen. Dass die Karlsruher Richter auch die Luft aus dem Leder gelassen haben, bemerkte die Regierung spät, aber rechtzeitig: Ein Gesetz, das die abendländischen Religionen ausdrücklich bevorteilt, ist ein Grundrechtsverstoß. Doch auch so wird sich jemand finden, der das flaue Ding nach Karlsruhe kickt. Kann sein, dass es dann ganz aus dem Spiel genommen wird. Die Richter hatten insgeheim gehofft, dass sich nach ihren verschwurbelten Vorgaben und einer aufgeregten Debatte keiner an das Projekt herantraut. Während die Berliner jetzt losstürmen und gleich den halben öffentlichen Dienst vom Tuch befreien wollen, ist man in Stuttgart immerhin etwas defensiver und beschränkt sich auf das, was tatsächlich einmal Thema war: die Schulen. Ein zunehmend merkwürdiger Wettbewerb mit unsportlicher Note. Denn wer hier gewinnt oder verliert, entscheidet am Ende nur einer: Das Schiedsgericht in Karlsruhe.neu

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