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Meinung: Am Ort des Geschehens

Oft war in jüngster Zeit aus Afrika der Satz zu hören, die Weltgemeinschaft bemühe sich nur deshalb nicht um ein Ende der Morde und Vertreibungen in Darfur, weil diesem Verbrechen Schwarzafrikaner zum Opfer fallen. Der Vorwurf lautet, für die Politiker der westlichen Welt sei das Leben von Bewohnern des Schwarzen Kontinents weniger wert als das von Europäern oder Amerikanern.

Oft war in jüngster Zeit aus Afrika der Satz zu hören, die Weltgemeinschaft bemühe sich nur deshalb nicht um ein Ende der Morde und Vertreibungen in Darfur, weil diesem Verbrechen Schwarzafrikaner zum Opfer fallen. Der Vorwurf lautet, für die Politiker der westlichen Welt sei das Leben von Bewohnern des Schwarzen Kontinents weniger wert als das von Europäern oder Amerikanern. Es ist deshalb ein wichtiges Zeichen, dass der UNSicherheitsrat und der UN-Generalsekretär nach Kenia gereist sind, um dort auf die Konfliktparteien im Nachbarland Sudan einzuwirken. Politik und die Öffentlichkeit in Europa und den USA sind inzwischen aufgewacht. Ein direktes militärisches Eingreifen des Westens gegen das Verbrechen, das manche Völkermord nennen, würde im islamischen Teil Afrikas freilich als imperialistische Attacke der USA auf Ölreserven der Region diskreditiert und das Problem verschlimmern. Deshalb ist es wichtig, dass die Afrikanische Union mit den Truppen ihrer Mitgliedstaaten trotz aller politischen und logistischen Schwierigkeiten im Auftrag der UN die Beobachtermission in Darfur selbst steuert und befehligt. Wenn der Sicherheitsrat am heutigen Freitag tatsächlich geschlossen einer neuer Resolution zustimmt, dann erhöht sich zumindest der Druck auf das Regime in Khartum, die arabischen Reitermilizen zu entwaffnen, besser zu kooperieren und Hilfslieferungen zu ermöglichen. Das wäre schon ein Fortschritt. Denn China und Russland, zwei ständige Mitglieder des Sicherheitsrates, bemühten sich bislang, die Androhung harter Sanktionen gegen Khartum zu verhindern. hmt

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