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Auf den Punkt: Der fünfte Feind der S-Bahn

Björn Seeling über die Entlassung der S-Bahn-Chefs

Die S-Bahn hat vier Feinde: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. So ätzten viele Berliner, als im Februar zahlreiche Züge wegen schlechter Wartung einfroren. Seit den jetzigen Chaostagen steht fest, dass noch ein fünfter Feind am Werk war - die S-Bahn-Geschäftsführung. So lässt sich die konsequente Entscheidung des Aufsichtsrats werten, die gesamte Truppe aus dem Verkehr zu ziehen. Der Fahrgast steht da und applaudiert - so er denn Platz in den seit Tagen überfüllten, stickigen Waggons hat.

Doch mit dem Auswechseln der Geschäftsführung ist es nicht getan. Vielmehr muss geklärt werden, wer bei der "großen Bahn" dafür verantwortlich ist, dass Lüge und Täuschung zum Geschäftsprinzip beim Tochterunternehmen S-Bahn werden konnte. Denn machen wir uns nichts vor: Die Heinemanns haben nicht allein die Weichen gestellt und Kurs auf Gewinn-Maximierung bei Service-Minimierung genommen. Die 56 Millionen Euro Gewinn im vorigen Jahr - bezahlt vom Fahrgast - machten auch die Mehdorns froh.

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