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Bas Kast

© Kai-Uwe Heinrich

Auf den Punkt: Mehr Sex!

Bas Kast über "Schocktherapien" für Ehepaare

Für den unwahrscheinlichen Fall, dass Sie zu jener seltenen Spezies gehören, die verheiratet ist und trotzdem Sex mit ihrem Partner hat: Sie können an dieser Stelle aufhören zu lesen. Tschüss, und vielleicht bis zum nächsten Mal!

So, damit wären wir unter uns. Sie sind verheiratet und können sich an den letzten Sex mit Ihrem Partner nicht erinnern? Willkommen im Club. Und Glückwunsch: Für Sie gibt es jetzt Abhilfe, sie kommt aus den USA. Dort haben zwei Ehepaare - unabhängig voneinander - beschlossen, ihrer chronischen Lustlosigkeit ein Ende zu setzen. Wie? Nicht durch aufwendige Sitzungen auf der Couch eines Paartherapeuten, der sich für braves Zuhören und Nicken und regelmäßig eingestreute Mmh-mmhs gut bezahlen lässt. Nein, viel einfacher, viel billiger und viel effektiver: Sie haben sich einfach vorgenommen, es in den nächsten 365 beziehungsweise 101 Nächten miteinander zu tun. Schluss, aus, Micky Maus.

Man stutzt. Ach nee, so einfach kann das doch nicht sein? Doch, kann es. Denn das verblüffende ist: Es hat tatsächlich geklappt, wie zwei Ehepaare in ihren soeben erschienenen Büchern ("365 Nights" von Charla Muller und "Just Do It" von Douglas Brown, man beachte: die erste ist eine Frau, der andere ein Mann) berichten. Sie sind sich seitdem wieder näher gekommen, nicht nur körperlich. Die Sex-Schocktherapie hat, wie sie selbst meinen, Wunder bewirkt.

Klar, so etwas wird nicht bei jedem wirken, schon gar keine Wunder. Ehepaare, die sich partout nicht ausstehen können, sollten vielleicht davon absehen. Für alle anderen aber ist es zumindest mal eine Überlegung wert, oder? Sex hat bekanntlich etwas mit Biologie zu tun, ohne Sex keine Vermehrung. Aber um uns zu vermehren brauchen wir nicht jahrelang oder jahrzehntelang mit demselben Partner zu schlafen. So lässt uns der Trieb mit der Zeit im Stich.

Also müssen wir ihm "unter die Arme greifen"- denn kaum etwas entspannt so sehr und macht so glücklich wie Sex. Ein bisschen ist es wie beim Jogging: Wer abends von der Arbeit nach Hause kommt, ist müde, Null-Bock-Stimmung macht sich breit, und dann sind da ja noch die Kinder, das Fußballspiel, und und und. Sich da noch zum Joggen oder Fitnesstraining oder Sex aufzuraffen, das kostet etwas mehr Mühe als der Griff zur Pulle. Aber danach! Wie gut man sich danach fühlt! Auch das Glück ist ein Faulpelz, und manchmal müssen wir ihm einfach ein wenig auf die Sprünge helfen.

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