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Meinung: Ausgeredet

Sage nie mehr einer, die große Koalition habe nicht auch ihr Gutes. Zum Beispiel wird tv-mäßig demnächst der Sonntagabend im Ersten für uns alle lustiger.

Sage nie mehr einer, die große Koalition habe nicht auch ihr Gutes. Zum Beispiel wird tv-mäßig demnächst der Sonntagabend im Ersten für uns alle lustiger. Viele Jahre hindurch hat dort eine leicht sorgenvoll dreinblickende Dame eine Hand voll ernster Schlipsträger um sich geschart, die große Politik gespielt haben. „Sabine Christiansen“ hat als Show so lange funktioniert, wie es genug Darsteller für alle Rollen in diesem kultivierten Rüpelspiel gab: kampfeslustige Oppositionsritter, tapfere Regierungsverteidiger, allwissende Experten. Das war mal komisch, mal peinlich, gelegentlich öde, bisweilen erhellend. Doch das Ende war nahe seit dem Tag, an dem Angela Merkel Kanzlerin wurde und Franz Müntefering ihr Vize. Will das Publikum denn allwöchentlich erleben, wie ein Sozi und ein Schwarzer sich gegenseitig der allerkoalitionärsten Verbundenheit versichern? Mag das Volk zusehen, wie immer die gleichen Kleinoppositionsdarsteller an den Großen zerren? Alles hat seine Grenzen. Also: Keine Träne dem Polit-Talk als Proporzrunde hinterhergeweint! Jauch versteht vielleicht wenig von Politik. Aber eine ganze Menge von intelligenter Unterhaltung. Wetten, dass der Mann Quotenmillionär wird? bib

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