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Meinung: Außer man tut es

UN-EINGREIFTRUPPE IN KONGO

Wir dürfen nicht länger aus der Ferne zuschauen, wie sich in Kongo ein Massaker abspielt – Entwicklungsministerin WieczorekZeul hat damit fast Recht. Immerhin befinden sich bereits über 700 Blauhelme im Kongo. Sie betrachten das Geschehen aus der Nähe. Aber so leicht bewaffnet, dass sie längst zum Gespött der marodierenden Kindersoldaten geworden sind. Dass der Sicherheitsrat heute einen Resolutionsentwurf beschließen will, der vorsieht, 1000 zusätzliche Blauhelme in die Region zu entsenden, ist sicher richtig. Auch dass die Truppe ein großes südafrikanisches Kontingent umfassen soll, der Kontinent sich also seiner Verantwortung stellt. Doch ein zweites Srebrenica, vor dem die Ministerin warnt, wird nur zu verhindern sein, wenn das Mandat der Blauhelme, in der Sprache der UN, „robust“ genug ist. Wenn die Soldaten also nicht Hilfsgüter verteilen, während drumherum das Morden weitergeht, sondern sie sich den Hema und Lendu mit Waffengewalt stellen dürfen. Ob Bosnien oder Bunia: Wirkungsvoll kann eine UN-Truppe nur sein, wenn sie nah dran ist und noch näher rangeht. Und wer das vehement fordert, sollte zur Teilnahme an solch gefährlichen Missionen bereit sein. Doch für Verteidigungsminister Struck steht ein Einsatz deutscher Soldaten „derzeit nicht zur Debatte“. Wann denn sonst? mos

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