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Bahn II: Transrapid: Schnell alleine reicht nicht

Edmund Stoiber will sich zum Ende seiner Regierungszeit in Bayern ein Denkmal setzen. Doch die beglückte Metropole will die Magnetschwebebahn gar nicht haben.

Wenn’s festlich wird, ist auch einem Bayern Bier nicht gut genug. Champagner hat Edmund Stoiber spendiert, als er die Finanzierung des Transrapid vom Münchner Flughafen in die Stadt in trocknen Tüchern glaubte. Ob der scheidende Ministerpräsident das Ergebnis nur schöngerechnet hat, ob die ganze Sache am Ende nicht erheblich teurer wird, ist heftig umstritten. Und der Oberbürgermeister der mit der Magnetschwebebahn beglückten Stadt will das Prachtstück deutscher Ingenieurkunst überhaupt nicht haben. Dennoch ist es gut, dass diese Referenzstrecke entsteht. Ein Land, das Dinge ins Ausland verkauft, die es bei sich selbst nicht haben will, wirkt auf Dauer nicht sonderlich überzeugend. Aber ob die erste schnelle Fahrt nun in fünf oder sechs Jahren stattfindet, ist weniger entscheidend als die Frage, ob die Betreiber auf Dauer zu ihrem Projekt stehen. Die vorhandenen S-Bahn-Verbindungen, etwa vom Münchner, aber auch vom Stuttgarter Flughafen, ins jeweilige Stadtzentrum, kranken ja weniger daran, dass sie zu langsam sind als an den ausgedünnten Taktzeiten. Und wenn der Transrapid nur alle Stunde fährt, kann man ihn auch gleich lassen. apz

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