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Berlin I: Brennende Autos: Nicht so heiß

Vor Wochen brannten serienweise Kinderwagen (es gab Tote), jetzt brennen Autos, dutzendweise. Sicher ist nur eins: Unter 3,4 Millionen Einwohnern sind in Berlin eine Menge Verrückte.

Vor Wochen brannten serienweise Kinderwagen (es gab Tote), jetzt brennen Autos, dutzendweise. Sicher ist nur eins: Unter 3,4 Millionen Einwohnern sind in Berlin eine Menge Verrückte. Viel mehr hat die Polizei nicht an Erkenntnissen. Was folgt, ist Ermittlerhandwerk, und wenn es brennt, ist das sehr aufwendig. Meist bleibt am Tatort nichts, an dem sich Täterspuren ausmachen lassen. Das können auch Politiker wissen, und deshalb sind Forderungen etwa der Liberalen nach massiver Unterstützung durch die Polizeien anderer Länder Humbug: Man kann nicht durch jede Straße der Stadt nächtelang Polizisten patrouillieren lassen. Wenn nachts Autos brennen, wird nicht zwangsläufig ein Wahlkampfthema daraus. Aber man kann politisch etwas daraus machen. Die CDU hat mit ihrem Plakat – ein verbrannter Smart und die Frage „Berlin verstehen?“ – eine treffend-ironische Antwort auf des smarten Regiermeisters vollständig inhaltsfreie So-wunderbar-Berlin-Plakate gegeben. Und gewiss sollen die Oppositionspolitiker jetzt sagen können, wie sie mit der Polizei umgehen würden. Manchmal gewinnen Politiker dadurch Respekt zurück, dass sie bei Aufreger-Themen Gefühl für das richtige Maß an Aufregung zeigen. wvb.

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