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Berliner Humboldt-Forum: Innere Leere

Was soll bloß rein ins neue Stadtschloss? Die Antwort, die der nächste Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz gegeben hat, lässt nichts Gutes ahnen. Sie klingt so dramatisch einfallslos, dass sich eine weitere Schlossinhaltsdebatte lohnen könnte.

Das stärkste Argument der Schlossgegner war immer: Was soll da bloß rein? Erst der Vorschlag, die außereuropäischen Sammlungen der Dahlemer Museen in dem neuen Gebäude unterzubringen und das Ganze „Humboldt-Forum“ zu nennen, brachte schließlich den Ausschlag für den Wiederaufbau des ehemaligen Berliner Stadtschlosses. Dass im Zentrum der Hauptstadt, an einem historisch doppelt und dreifach bedeutsamen Ort, zukünftig Volkskunst aus Japan und die materiellen Kulturerzeugnisse vorindustrieller Kulturen zu sehen sein werden, passt durchaus zu dem Selbstverständnis der Deutschen als postnationalem Weltkulturvolk. Nur ist damit das Schloss offenbar noch nicht gefüllt, und die Frage, was da bloß rein soll, stellt sich erneut. Und die Antwort, die der nächste Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz, Hermann Parzinger, gerade in einem „Zeit“-Interview gegeben hat, lässt nichts Gutes ahnen. Er will eine „Agora“, die auch als „Begegnungszentrum“ dienen soll. Darüber hinaus soll es „Kino, Tanz, Theater und Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst, alles in Verbindung mit den außereuropäischen Kulturen“ geben. Das klingt so dramatisch einfallslos, dass sich eine weitere Schlossinhaltsdebatte durchaus lohnen könnte. Eine Urania hat die Stadt nämlich schon. mos

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