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Berliner S-Bahn: Frost und Frust

Neue Besen kehren manchmal wirklich gut. Und so ist die Hoffnung durchaus berechtigt, dass der künftige Bahnchef Rüdiger Grube den Kurs seines Vorgängers Hartmut Mehdorn ändert und den rigiden Sparkurs lockert, der zur Börsenfähigkeit der großen Bahn führen sollte.

Bei der S-Bahn in Berlin hat diese Vorgabe jedenfalls bereits einen beträchtlichen Schaden angerichtet. Verspätete oder ausgefallene Züge, kaum Informationen auf den Bahnsteigen, kein Personal mehr zum Ansprechen oder eine Pannenserie beim Frost zu Beginn des Jahres haben dazu geführt, dass die S-Bahn in der Gunst der Fahrgäste zurückgefallen ist. Die Zahl der Beschwerden hat sich erhöht, der Senat streicht dem Unternehmen fünf Millionen Euro, weil es die vertraglich zugesagten Vorgaben nicht erfüllt hat. Hier ist eine Kursänderung überfällig. Doch allein wird es der Neue nicht schaffen. Nur wenn die Politik mitzieht und von Anfang an klarmacht, unter welchen Bedingungen Grube weiter die Weichen für einen Börsengang stellen darf, wird er eine Chance haben, den Betrieb aufs richtige Gleis zu stellen. Wer will, dass die umweltfreundliche Bahn wieder mehr Fahrgäste gewinnt und mehr Güter transportiert, muss dem Unternehmen auch die Möglichkeit dazu geben. Sparen um jeden Preis gehört jedenfalls nicht dazu. kt

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