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Biosprit E10: Röttgens Verpuffung

E10. Diese Abkürzung ist kaum beliebter als FDP oder BSE.

E10. Diese Abkürzung ist kaum beliebter als FDP oder BSE. Nur zehn Prozent aller Autofahrer, die den Biosprit mit zehn Prozent Ethanol tanken könnten, tun es auch. Der im Februar eingeführte Treibstoff ist zwar nicht so schlecht wie sein Ruf. Nur muss man akzeptieren, dass die Panikmacher sich durchgesetzt haben. Die Schlacht ist geschlagen, E10 ist tot. Heimlich hofft man nun auch im Umweltministerium, das Verliererthema möge einfach verpuffen. Wie tapfer hatte sich Norbert Röttgen Anfang des Jahres noch gegen die Anti-E10-Lobby gestemmt. In jenen Wochen wurde dem Chef der NRW-CDU sogar Tauglichkeit fürs Kanzleramt bescheinigt. Dann verließ ihn der Mut. Er schwieg, als die Mineralölwirtschaft im August zugab, dass sie schon mal vorsorglich bei Autofahrern Extra-Beträge einkassiert, um davon eine Strafabgabe wegen des E10-Scheiterns bezahlen zu können. Nun kommt heraus: Es wird keine Strafabgabe fällig. Abkassiert wird trotzdem. Und Röttgen sagt nur, dass er die Preisaufschläge für „nicht berechtigt“ hält. Wenn das sein letztes Wort war und keine Taten folgen, ist er nicht nur nicht tauglich fürs Kanzleramt. Sondern gar nicht.kph

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