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Meinung: Bis auf den Knochen

Berichterstattung zum Thema „Grillen im Tiergarten“ Energischer Widerspruch gegen Ulrich Zawatka-Gerlach, der das Müllproblem mit dem Aufstellen „ausreichend großer Container“ lösen will und das geplante Grillverbot im Tiergarten als „unsozial“ bezeichnet. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Die Grillenden schaffen es schließlich, riesige, gewichtige Mengen Getränke, Fleisch und Salate in Richtung Tiergarten zu transportieren.

Berichterstattung zum Thema

„Grillen im Tiergarten“

Energischer Widerspruch gegen Ulrich Zawatka-Gerlach, der das Müllproblem mit dem Aufstellen „ausreichend großer Container“ lösen will und das geplante Grillverbot im Tiergarten als „unsozial“ bezeichnet. Umgekehrt wird ein Schuh draus: Die Grillenden schaffen es schließlich, riesige, gewichtige Mengen Getränke, Fleisch und Salate in Richtung Tiergarten zu transportieren. Nach gehabtem Grillgenuss wollen sie aber so geschwächt sein, dass sie die viel leichtere Last geleerter Getränke- und sonstiger Behälter und die vom Fleisch befreiten Barbecue-Knochen nicht mehr aus dem Tiergarten zurücktragen können? Das ist keine gelebte „Lebensqualität“, sondern das ist zutiefst unsozial, nämlich die Allgemeinheit privaten Müll bezahlen zu lassen!

Bernhard Jahntz, Berlin-Lichterfelde

Die herrlichen Parkanlagen Berlins waren ursprünglich nicht für die Zubereitung und den Verzehr von Speisen und Getränken vorgesehen, sondern für die Erholung ihrer Bewohner. Während und nach dem Krieg hat man dort zwar Gemüse und Kartoffeln angebaut, aber nicht mit Müll verunreinigt. Es gab ja auch gar nichts zum „Wegschmeißen“. Die Grillkultur in den Parkanlagen hat sich erst mit der „Multikultigesellschaft“ entwickelt. Viele Parkanlagen werden nicht nur verqualmt und vermüllt, sondern mangels Toiletten auch zu öffentlichen Bedürfnisanstalten.

Josef Pohl, Berlin-Zehlendorf

Schilder, die eine „geschützte Grünanlage“ nur noch ahnen lassen und Schilder, die das Grillen auch in türkischer Sprache verbieten, sah ich unlängst am Blücherplatz und wunderte mich über Gestank und Qalm. Dann aber bemerkte ich Frauen, die auf kleinen Feuerchen eine Mahlzeit brutzelten, obwohl es schon empfindlich kühl war. Ich beging dort den „Pfad der Integration" und wurde gleich beräuchert von den Kochkünsten im Freien, die eben dazu gehören, wenn man hier lebt und ganz nach alter Art kochen möchte, was die Grünen offenbar noch diskutieren. So wird es weiter schwer sein, ein notwendiges Grillverbot, auch in Kreuzberg, konsequent durchzusetzen, der Szene und der Toleranz nach, die im „Grünen Bereich“ eines multikulturellen Bezirks einiges mehr möglich macht, als Schilder verbieten können !

Ralf Rohrlach, Berlin-Friedrichshain

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