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Meinung: Biss ins Leere

Dass sie als MöchtegernAbkassierer unter Generalverdacht stehen, haben die Zahnärzte sich selbst zuzuschreiben. Seit Jahren wollen sie die zahnmedizinische Versorgung aus der gesetzlichen Krankenversicherung herausbefördern – und beklatschen begeistert alle Privatisierungsrundumschläge der FDP.

Dass sie als MöchtegernAbkassierer unter Generalverdacht stehen, haben die Zahnärzte sich selbst zuzuschreiben. Seit Jahren wollen sie die zahnmedizinische Versorgung aus der gesetzlichen Krankenversicherung herausbefördern – und beklatschen begeistert alle Privatisierungsrundumschläge der FDP. Die Logik ist klar: Wer privat behandelt, kann aufwändiger behandeln – und abrechnen, denn er ist nicht dem Preisdruck von starken Krankenkassen und Politik ausgesetzt. Beim Zahnersatz eröffnen sich nun neue Möglichkeiten: Mit der geplanten Umstellung von prozentualen Zuschüssen auf Festbeträge müssen Kassen und Ärzte neu definieren, was künftig noch von allen bezahlt werden soll und was nicht. Das Getöse vor den Verhandlungen allerdings wird Getöse bleiben, der Streit um vermeintlichen Luxus wird sich auf wenige Härtefälle beschränken. Die meisten werden nicht mehr zahlen müssen als bisher, manch einer wird sogar besser wegkommen. Und die Ministerin wird sich hüten, einem anderen Ergebnis zuzustimmen. Schließlich ist die private Absicherung des Zahnersatzes, mit der die Versicherten ab 2005 zur Kasse gebeten werden, schon unpopulär genug.raw

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