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Meinung: Bush in Europa: 6 Länder in fünf Tagen

George W. Bush kann es den Europäern nicht recht machen.

George W. Bush kann es den Europäern nicht recht machen. Warum er London, Paris, Berlin auf seiner ersten Europareise links liegen lasse, wird gefragt. Gedankenlosigkeit des unerfahrenen Präsidenten gegenüber den wichtigsten und treuesten Verbündeten? Merkwürdig, sonst klagen die Europäer gerne über die Ignoranz der Amerikaner, die nicht zur Kenntnis nehmen wollten, dass die EU die neue internationale Größe sei und nicht mehr der Nationalstaat. Nun beehrt Bush in Schweden, das den EU-Vorsitz innehat, einen EU-USA-Gipfel und trifft die europäischen Verbündeten bei der Nato in Brüssel - aber wieder mäkeln viele Europäer statt sich zu freuen, dass Amerika die Zeichen der Zeit erkennt. Anlass zu Kritik an Bushs Europapolitik gibt es genug: der späte Zeitpunkt der Reise, der ungeschickte Umgang mit dem Klimaschutz, das zögerliche Eingehen auf die Einwände gegen die Raketenabwehr. Die Reiseroute gehört nicht dazu, die gehorcht der Vernunft. Auftakt in Spanien, Bushs wichtigstem Partner in Lateinamerika, das bisher im Mittelpunkt seiner Außenpolitik stand. Dann Nato in Brüssel und EU in Göteborg; schließlich Polen, der größte neue Nato-Partner, dort hat Bush auch Interessen der amerikanischen Rüstungsindustrie zu vertreten. Zum Abschluss das Treffen mit Wladimir Putin in Slowenien - ganz in der Tradition solcher Gipfel wie Malta, Helsinki, Reykjavik. Oder erwartet jemand, dass dafür nur Berlin in Frage kommt?

cvm

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