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Meinung: Das Outing Homosexueller: Das Private ist nicht politisch

Ein Thema erobert die Republik: Der schwule Politiker zwischen Versteckspiel und Selbst-Outing. Schafft massenhafter Bekennermut mehr Toleranz?

Ein Thema erobert die Republik: Der schwule Politiker zwischen Versteckspiel und Selbst-Outing. Schafft massenhafter Bekennermut mehr Toleranz? Seit Klaus Wowereit sich als schwul bezeichnet hat, schlägt anderen, schweigsamen homosexuellen Politikern der Vorwurf entgegen, sie täuschten über ihre wahre Identität hinweg. Franz Müntefering drängt sanft zum Outing, es helfe den Parteien und der Öffentlichkeit. Politiker müssen kalkulieren. Wowereits Schritt hat ihm Sympathiepunkte beschert bei denen, die es ihm als Mut anrechnen, Ablehnung bei anderen und distanzierte Kritik bei vielen, denen es nicht um sein Privatleben, sondern um dessen Instrumentalisierung geht. Fritz Kuhn von den Grünen hat seine Aufforderung zum Massen-Outing gleich noch mit Namen gewürzt und den grünen Anspruch auf Selbstbestimmung so ad absurdum geführt. Und wozu die ganzen Aufforderungen? So sehr giert das Land nach Belegen, wie liberal unsere Gesellschaft ist. Die Beweise müssen von allen kommen, nicht von ein paar Politikern. Ach ja: Am Mittwoch konnte sich der Vermittlungsausschuss trotz aller Annäherung nicht auf eine Regelung des Lebenspartnerschaftsergänzungsgesetzes einigen. Ein Unwort, klar, aber eine entscheidende Sache: Wie weit füllt der Gesetzgeber die Gleichstellung praktisch aus?

rvr

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