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Meinung: Das schwierige Milieu

DIE PDS NACH GYSIS RÜCKZUG

Gregor Gysis Rücktritt hat die PDS mehr getroffen, als sie wahrhaben will. Der Einbruch in den Umfragen in der Hauptstadt – von 13 auf 8 Prozent – gefährdet den Einzug in den Bundestag. Dass die Partei mindestens drei Direktmandate erreicht, ist nicht ausgemacht. Gysis Person hat über Jahre zu verschleiern geholfen, dass die PDS den Spagat zwischen Gestern und Heute nicht schafft, dass die einstige Jungfunktionärsgeneration um Zimmer, Bartsch und Claus nicht so recht weiß, wohin es mit Blick auf das nächste Jahrzehnt gehen soll. Im Wahlkampf gehen von der Partei kaum Signale aus, die auf mehr deuten als den schlichten Wunsch nach stiller Teilhabe. Widersprüchlich sind die Meinungen, unter welchen Bedingungen Schröder mit PDS-Stimmen zum Kanzler gewählt werden soll, falls Rot-Grün es allein nicht schafft. In der Frage eines Irak-Einsatzes hat sich die PDS festgelegt: Sie schielt auf Stimmen aus dem pazifistischen Lager, wo linke Grüne beheimatet sind. Gleichzeitig sieht der PDS-Fraktionschef „kulturelle Klüfte“ zwischen seiner Partei und dem grünen Milieu. Wie wahr. Rücksichtnahme auf die grauen Panther des SED-Milieus ist für den Wahlerfolg noch immer wichtiger. Kein Wunder, dass sich die PDS zur Verantwortung für die Mauer bekennt – und sich nicht einfach entschuldigt.afk

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