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Meinung: Demokratie auf Arabisch

BOUTEFLIKA SIEGT IN ALGERIEN

Wahlergebnisse mit mehr als 80 Prozent Zustimmung säen immer Zweifel an der Richtigkeit der Auszählung. Der Wahlsieg von Abdelaziz Bouteflika, Algeriens altem und neuem Staatspräsidenten, macht da keine Ausnahme. Sicherlich hätten auch 60 Prozent gereicht, aber das Signal sollte sein: Ich mach, was ich will. Der kleine Mann mit dem NapoleonSyndrom hat nie ein Hehl daraus gemacht, dass ihm die totale Kontrolle der Landeskinder, wie sie der Präsident des Nachbarlandes Tunesien pflegt, als Vorbild für die eigene Machtausübung dient. Da Europa ja öffentlich auch nichts am tunesischen Modell auszusetzen hat, sollte jetzt keiner wegen Algerien aufschreien. Laut Verfassung kann Bouteflika nicht wiedergewählt werden. Es sei denn, er folgt auch hier dem tunesischen Beispiel und setzt eine Verfassungsänderung mittels Referendum durch. Der unterlegene Ali Benflis bezeichnete die Wahlen als Parodie. Dabei war er Teil der Inszenierung, und als ehemaliger Wahlkampfleiter Bouteflikas wusste er doch, wie Ergebnisse manipuliert werden. Oder sollte er vergessen haben, wie Bouteflikas erster Wahlsieg und damit auch seine Ernennung zum Premierminister zu Stande kamen? woh

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