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Meinung: Der falsche Verein

„Quo vadis, Papa?“ vom 16.

„Quo vadis, Papa?“ vom 16. März

Claudia Keller meint, „es rumple in der Vorbereitung gehörig“. Rumpelt es vielleicht auch moralisch und politisch im Präsidium des Bundestages? Der Papst soll also im Bundestag sprechen. 700 Jahre haben wir Europäer gebraucht, um die Kirche einigermaßen zu zähmen. Sie führt sich aber in ideologischer Verbohrtheit auch heute noch wie entfesselt auf, um die Zulassung homosexueller Lebensgemeinschaften in Spanien zu verhindern oder den Katholiken der Entwicklungsländer den Einsatz von Kondomen zu verbieten. Betrachten wir die Rolle des Papstes nüchtern und ohne den Blick durch das große C in der Regierungspartei! Benedikt XVI. ist zwar der Vorsitzende eines mitgliederstarken Weltverbandes. Würde seine Organisation jedoch heute einen Antrag auf Eintragung ins Vereinsregister stellen und gäbe es im deutschen Vereinsrecht kein sog. Religionsprivileg, müsste der Antrag zurückgewiesen werden. Die katholische Kirche missachtet die Wertordnung des Grundgesetzes massiv. Sie diskriminiert die Frauen, denn sie lässt sie nicht zu Ämtern zu. Seit wann sprechen Verbandspräsidenten und dazu solch ethisch sperrige Organisationen im Bundestag? Blindheit und Unterwürfigkeit verbinden sich anscheinend in „unheiliger“ Partnerschaft.

Dr. Kurt Gawlitta, Berlin-Wilmersdorf

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