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Meinung: Der oberste Knappe

Nun ist er doch da. Nicht Jamal Karsli, sondern Jürgen Möllemann.

Nun ist er doch da. Nicht Jamal Karsli, sondern Jürgen Möllemann. Und sofort beherrscht er das Gespräch. Denn sein Auftritt war eine zweifache Klarstellung, eine im Hinblick auf den Streit um den rechten Ton gegenüber Israel, die andere in Bezug auf seine Ambitionen. Beide zeugten von Selbstbewusstsein. Möllemann weiß, was gefährlich werden kann, der FDP, aber auch ihm. Also ordnete er sich in beiden Fällen ein. Dass er sich als begabten Diener der Vorsitzenden Genscher und Westerwelle charakterisierte, war nicht wirklich eine Demutsgeste. In dem er beide auf eine Stufe stellte, wollte er auch sich selber adeln. Um in seinem Bild zu bleiben: Unter den Kurfürsten der FDP ist er der größte, und den braucht Westerwelle, wenn er König werden will. Dieses Mal gibt Möllemann Frieden. Das ist als Erfolg Westerwelles nicht gering zu schätzen, weil besonders vom Vorsitzenden des Landesverbandes NRW abhängt, wie die FDP durch den Wahlkampf kommt. Nicht in erster Linie, weil von ihm die Grundideen stammen, die 18 Prozentpunkte und die Kanzlerkandidatur, sondern weil gemeinhin sein Unruhepotenzial größer ist als sein strategisches. In diesem Fall aber ist das Ergebnis keine Frage: Gewinnt die Partei, gewinnt auch Möllemann. Neuen Spielraum. cas

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