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Meinung: Der Staat ist so frei

TCHIBO UND HAMBURG KAUFEN BEIERSDORF

Der Erste Bürgermeister der Freien und Hansestadt Hamburg Ole von Beust nimmt sich die Freiheit: Sein Stadtstaat steigt beim Kosmetikkonzern Beiersdorf ein – trotz leerer Kassen. Lässige 1,1 Milliarden Euro lässt er sich den Spaß kosten, künftig mit zehn Prozent Großaktionär bei Beiersdorf zu spielen – neben Tchibo, Deutschlands Kaffeeröster Nummer eins. Keine Frage, Beust wird in der Hansestadt gefeiert, hat er doch den Ausverkauf Beiersdorfs an die ruppige Konkurrenz in den USA verhindert. Groß war die Furcht, dass der PampersSpezialist Procter & Gamble den Nivea-Konzern aufkaufen und zerschlagen könnte. Beust witterte Gefahr für den Standort Hamburg und hoffte, politisches Kapital aus der Übernahme schlagen zu können. Wenn er sich da mal nicht irrt. Man darf gespannt sein, wie er den Hamburgern jetzt die Schließung von Schulen und Büchereien erklärt. Und wer garantiert, dass Beiersdorf wirklich ein guter Kauf ist? Nur zur Erinnerung: Auch die Bankgesellschaft in Berlin sollte einmal ganz groß rauskommen. Die Zeiten, in denen Bund, Länder oder Städte bei Firmen einsteigen, um Standortpolitik zu machen, sind vorbei. Der Staat versteht nichts vom Geschäft und greift meist ein, wenn er es lassen sollte. Ole von Beust macht Politik von heute mit Methoden von gestern.fo

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