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Deutsche Bahn: Sonnenschein überm Gleis

Zu verstecken braucht sich die Bahn wahrlich nicht, wenn man ihre Bilanz neben die anderer Großkonzerne legt. Ein Gewinnplus von fast einem Viertel für 2011 ist stattlich, damit lässt das Staatsunternehmen Namen wie Siemens oder BASF locker hinter sich.

Zu verstecken braucht sich die Bahn wahrlich nicht, wenn man ihre Bilanz neben die anderer Großkonzerne legt. Ein Gewinnplus von fast einem Viertel für 2011 ist stattlich, damit lässt das Staatsunternehmen Namen wie Siemens oder BASF locker hinter sich. Doch wie so oft relativiert sich der Jubel bei genauerem Hinsehen. Das meiste Geld werfen Sparten ab, in denen Geld des Steuerzahlers durch die Kassen der Bahn läuft – zuvorderst das Gleisnetz und die Bahnhöfe, dicht gefolgt vom weitgehend subventionsfinanzierten Regionalverkehr. Der Bereich, in dem der Staat noch am wenigsten mitmischt, nämlich der weltweite Warentransport per Schiff, Flugzeug oder Lkw, bringt eine vergleichsweise magere Marge ein. Und dort, wo viel Kapital eingesetzt werden muss, steht die Bahn eher schlecht da: Der Schienen-Güterverkehr steckt noch immer tief im Schlamassel, der Fernverkehr mit ICs und ICEs steht nur deshalb so gut da, weil erstens das Wetter zuletzt freundlicher zur Bahn war und zweitens die dringend nötigen Investitionen in neue Züge noch nicht zu Buche schlagen. Das wird in den kommenden Jahren der Fall sein, wenn die Industrie endlich die lange bestellten Schnellzüge liefert. Nur wenn die Bahn dann noch immer so gute Bilanzen vorlegt, ist sie tatsächlich ein gesundes Unternehmen. brö

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