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Meinung: Deutsche Telekom: Kabelsalat I

Ein Amerikaner packt es an. John Malone, Chef von Liberty Media, hat der Deutschen Telekom sechs Kabelnetze mit rund zehn Millionen Kunden abgekauft.

Ein Amerikaner packt es an. John Malone, Chef von Liberty Media, hat der Deutschen Telekom sechs Kabelnetze mit rund zehn Millionen Kunden abgekauft. Die Telekom hat mit dem Verbreiten von Fernsehprogrammen starke Verluste eingefahren. Das will Malone nicht, er will die Kanäle profitabel betreiben. Mit dem Einspeisen und Verteilen von Fernseh- und Radioprogrammen ist das nicht zu schaffen. Malone muss das Kabel aufbohren: Fernsehen, Internet und Telefondienstleistungen sollen die Rendite sichern. Zwei Wege könnten zu den schwarzen Zahlen führen, einmal das teure Aufrüsten oder das schnelle Umrüsten. Umrüsten würde das Ende für viele Kabelprogramme bedeuten. Denn dann würde Malone manche Anbieter herausschmeißen müssen, um andere Dienste hineinzunehmen. Die (privaten) Fernsehveranstalter fürchten um Vertrieb und Werbe-Erlöse. Malone hingegen lässt sich nicht abschrecken. Und so sucht sich er seine Verbündeten womöglich unter den Endverbrauchern. Der Kabelkunde durfte bislang nur abonnieren und zahlen. Was er wirklich sehen und hören wollte, danach wurde er nie gefragt, das haben andere festgelegt. Jetzt stört ein Amerikaner das Oligopol. Wir, die Kabelkunden, sind erst einmal gespannt. Und wenn uns Malone und seine Gegner komisch kommen, selbst dann bleiben wir gelassen. Wir besorgen uns eine Satellitenschüssel und drehen denen, die uns die Kabelschlinge um den Hals legen wollen, eine Nase.

jbh

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