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Integrationsgipfel: Deutschland alt und neu

Ein PR-Problem haben die regelmäßigen Integrationsgipfel im Kanzleramt schon länger. Da folgt ein „Nationaler Aktionsplan“ dem „Nationalen Integrationsplan“, die Kanzlerin spricht und alles wird angeblich immer verbindlicher, konkreter, mess- und überprüfbarer.

Ein PR-Problem haben die regelmäßigen Integrationsgipfel im Kanzleramt schon länger. Da folgt ein „Nationaler Aktionsplan“ dem „Nationalen Integrationsplan“, die Kanzlerin spricht und alles wird angeblich immer verbindlicher, konkreter, mess- und überprüfbarer. Die Formeln wiederholen sich und sie ermüden. Nach der Nazi-Mordserie scheint die Veranstaltung nun vollends aus der Zeit gefallen. Wer braucht hier eigentlich Integration – die Migranten oder die Behörden? Oder jene Teile der Mehrheitsgesellschaft, aus denen die Mörder stammen? Im anstrengenden Bürokratisch der Gipfelpapiere bleibt fast verborgen, dass sich die Akzente zu verschieben scheinen. War bisher vor allem davon die Rede, dass Migranten sich anpassen sollten, heißt es neuerdings immer öfter, dass sich auch Staat, Gesellschaft, Schulen, Ämter für sie öffnen müssen. Sogar Fördergeld soll davon abhängen können. Symbolpolitik, vielleicht. Aber gut, dass man nicht eben mal drüber spricht, sondern immer wieder und im Kanzleramt. Wenn dort das alte Deutschland der Behörden, Regierungen, Verbände aufs neue der Migranten trifft und lernt: Vielleicht klappt das ja irgendwann bis ganz unten. ade

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