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Meinung: Die Chancen steigen

MERKEL UND SCHÄUBLE

Die CDUKlausur hat nicht nur eine Richtigstellung, sondern auch eine Klarstellung gebracht, und zwar eine doppelte. Die erste ist, dass Angela Merkel und Wolfgang Schäuble kein Zerwürfnis trennt. Die zweite, dass sie ihr persönliches Verhältnis als hervorragend kennzeichnet. So fügt sich allmählich zusammen, was Voraussetzung einer Kandidatur des früheren CDU-Chefs für das Amt des Bundespräsidenten ist: das Duo mit der heutigen CDU-Vorsitzenden. Nur wenn die beiden die Bewerbung gemeinsam erfolgreich betreiben, kann es das für die Zukunft nötige gegenseitige Zutrauen und Vertrauen geben. Denn eines ist auch klar: Merkel will sicher sein, dass ihre Ambition, nach der ersten Parteichefin der Christdemokraten die erste Kanzlerin Deutschlands zu sein, nicht durch eine Niederlage in der Bundesversammlung zunichte gemacht wird. Nun hätte man sich dafür auch eine andere Taktik vorstellen können, zum Beispiel die, dass Merkel offensiv für Schäuble eingetreten wäre und entschieden für ihn geworben hätte. Wie diese Form der Führung geht, hat Merkel zuletzt auf dem Parteitag in Leipzig deutlich gemacht, als sie inhaltlich die Partei geschlossen hinter sich brachte. Doch ist andererseits auch richtig, dass CDU und CSU allein keine Mehrheit aufbieten für einen Präsidenten Schäuble, er also auf Stimmen mindestens noch der FDP angewiesen ist. Deren Chef, Guido Westerwelle, will sich aber nicht vor der Hamburg-Wahl festlegen, und damit ist auch Merkel festgelegt. Die Hoffnung, dass ihm ausreichend Stimmen aus den anderen Parteien zufliegen, hat schon Johannes Rau getrogen. Insofern muss Schäuble jetzt warten können. Die Chance, dass er der erste Mann im Staat wird, rückt Tag für Tag näher. cas

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