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Meinung: Die Elite sucht sich ihre Unis

STREIT UM STUDIENGEBÜHREN

Bildung ist ein dankbares Thema – für Sonntagsreden. Schließlich weiß jeder: Ein Hochlohnland wie die Bundesrepublik ist darauf angewiesen, technisch hoch entwickelte Produkte auf den Markt zu bringen. Das ist nur zu schaffen, wenn die Gesellschaft in die Ausbildung kluger Köpfe investiert. Aber den Reden folgen keine Taten. Gerade wurde der Forschungsetat noch einmal um 84 Millionen Euro gekürzt. Unter den Industrieländern gehört Deutschland zu den Staaten, die am wenigsten für Bildung ausgeben. Wer also trotz knapper Kassen mehr für die Bildung tun will, muss andere Geldquellen finden – Studiengebühren etwa. Es gibt viele Modelle, solche Gebühren sozialverträglich zu gestalten. Doch Bildungsministerin Edelgard Buhlman sagt immer nur Nein. Sie sollte diese Totalblockade aufgeben und zumindest einige Experimente zulassen. Ja, teure Unis können arme Studenten abschrecken – aber mit einem verbesserten Angebot auch besondere Talente fördern. Wenn sich an den deutschen Unis nichts ändert, findet die Auslese weiter statt wie bisher: Reiche Eltern schicken ihre Kinder an EliteUniversitäten im Ausland, wo diese dann immer öfter von den besten deutschen Köpfen unterrichtet werden. Ob das die sozialere Bildungspolitik ist? clw

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