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Meinung: Die feinen Kleinen

Die Zahl macht keinen Spaß. Unterm Strich sind im vergangenen Jahr bei den großen Konzernen in Deutschland rund 44 000 Stellen weggefallen.

Die Zahl macht keinen Spaß. Unterm Strich sind im vergangenen Jahr bei den großen Konzernen in Deutschland rund 44 000 Stellen weggefallen. Dabei geht es den Unternehmen so gut wie seit der Jahrtausendwende nicht mehr. Die Deutsche Telekom ist eine der wenigen Ausnahmen. War’s das mit dem Aufschwung für die breite Bevölkerung? Macht die gute Konjunktur nur die Portemonnaies der Aktionäre dicker? Nein. Erstens ist die einfache Gleichung mehr Gewinn bei weniger Jobs nicht ganz richtig, denn die Dax-Konzerne machen mittlerweile einen großen Teil ihres Geschäfts im Ausland. Auch die Arbeitsmarktstatistik zeigt ein besseres Bild. Seit der Wiedervereinigung haben kaum so viele Menschen in Deutschland gearbeitet wie heute. Selbst wenn man nur auf die sozialversicherungspflichtigen Jobs schaut, ist der Rekordwert zum Greifen nah. Die großen Unternehmen kennt zwar jeder, sie werden deshalb mit der deutschen Wirtschaft gleichgesetzt. Doch die Arbeitsplätze schaffen vor allem kleine Firmen – mittelständische Maschinenbauer etwa, deren Produkte international ungebrochen stark gefragt sind. Es sind auch die Kleinen, die den Großen häufig Arbeit abnehmen, die sie bisher selbst erledigt haben. Das reduziert ebenfalls die Zahl der Beschäftigten, die auf den Lohnlisten der großen Konzerne stehen. Eine einzige Zahl ist nicht alles. hop

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