zum Hauptinhalt

Meinung: die Hisbollah auszurotten“

Er weiß, was er will. Und er formuliert seine Ansichten brutal eindeutig.

Er weiß, was er will. Und er formuliert seine Ansichten brutal eindeutig. Dan Halutz’ größter Feind ist nicht die Hisbollah, sondern sein Mundwerk. Seine besten Kampfwaffen sind sein scharfer Verstand und die Luftwaffe. Denn der 58-jährige Halutz ist der erste Luftwaffenchef, der es zum Generalstabschef geschafft hat. Unter einem anderen Oberkommandierenden wären Israels Truppen vielleicht, wie in früheren Fällen, in den Südlibanon einmarschiert, hätten dort zwar mehr oder weniger mit der Hisbollah aufgeräumt, aber auch schwere eigene Verluste erlitten. Unter Halutz bombardiert und beschießt die Luftwaffe gemäß einem exakt vorbereiteten Plan sorgfältig ausgewählte Ziele.

Zwar sollen diese Ziele wie „chirurgisch mit dem Skalpell herausgeschnitten“ werden. Doch ganz offensichtlich ist Halutz der Ansicht, dass „wo operiert wird, auch Blut fließt“. Noch unter ihm als Luftwaffenchef begannen – vermutlich auf seinen Vorschlag – die gezielten Tötungen mutmaßlicher palästinensischer Terroristen und deren Drahtzieher.

Blutiger Höhepunkt im August 2002: Ein Kampfflugzeug warf auf ein Wohnhaus in Gaza, in dem der militärische Oberkommandierende der Hamas Salach Schchada mit seiner Familie lebte, eine Ein-Tonnen-Bombe ab. Schchada wurde getötet. Mit ihm aber auch 14 Zivilisten. Halutz danach zu seinen Piloten: „Eure Ausführung war perfekt. Superb. Ich sage nochmals: Es gibt kein Problem, das euch beschäftigen sollte.“ „Kriegsverbrechen“ riefen damals nicht nur die Palästinenser und Israels radikale Linke.

Halutz gilt als brillanter Offizier, als mutiger Kampfpilot, als ungeduldiger Schnelldenker. Aber auch als Rechter mit politischen Ambitionen. Auf der sonntäglichen Regierungssitzung unterschied er denn auch zwischen den militärischen Zielen und den politischen Auswirkungen der Kampfhandlungen. Einerseits: „Die Aktionen im Libanon und Gazastreifen strahlen auf den gesamten Nahen Osten aus. Sobald wir damit fertig sind, werden sie sich auch für lange Zeit positiv in Israel auswirken.“ Andererseits: „Militärisches Ziel ist es, die Hisbollah in allen ihren Formen und die Unterstützung für sie zu schwächen.“

Wie dies die israelische Armee unter Halutz tun wird, wusste Israels preisgekrönter, umstrittener linker Journalist Gideon Levy schon vor Jahren: „Halutz wird schießen und er wird nicht weinen.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false