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Meinung: Die Metzger kommen

Oh, es tobt die Schlacht um die Rundfunkgebühr, hoch türmt der Sturm die Wellen. Wer mehr Geld will in diesen Zeiten, sollte sich die Begründung gut überlegen, und er muss wortgewaltige Mächtige hinter sich sammeln.

Oh, es tobt die Schlacht um die Rundfunkgebühr, hoch türmt der Sturm die Wellen. Wer mehr Geld will in diesen Zeiten, sollte sich die Begründung gut überlegen, und er muss wortgewaltige Mächtige hinter sich sammeln. Mächtige wie Kurt Beck, den zweitgrößten aller lebenden Pfälzer, der den sturen Kollegen um Edmund Stoiber jetzt vorhält, ihr Sparvorschlag für ARD und ZDF sei „der Versuch, das Schnitzel mit der Axt zu essen“. So dankbar wir ihm auch sein sollten dafür, dass er nicht das Bad mit dem Kind ausgeschüttet hat: Wer isst denn Äxte? So ein Gerät dürfte selbst erprobten Eisenfressern wie Stoiber viel zu schwer im Magen liegen. Überhaupt fällt es uns schwer, die öffentlichrechtlichen Sender als Schnitzel zu sehen; sie sind ja eher kleine Dinosaurier, die sich nur sehr ungern etwas abschnitzeln lassen, selbst wenn da einer der Staatsmetzger tatsächlich mit der Axt käme. „Aus Furcht vor dem Tod darf man nicht den Selbstmord begehen", sagt Beck erläuternd, aber Schnitzel sind ja längst tot, und keines hat jemals versucht, sich umzubringen. Oder meint der Pfälzer eventuell die Äxte, die sich todessehnsüchtig neben das Schnitzel legen? Da könnte mal einer einen „Tatort“ draus machen. Aber nur, wenn vorher die Gebühren steigen.

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