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Meinung: Die richtige Wahl

So sieht es aus, heute, 2006: „Da packt keiner mit an.“ Die Verzweiflung des Mannes in den Elbregionen, wo den Menschen das Wasser bis zu den Knien (und wirtschaftlich gesehen bis zum Hals) steht, ist beschämend.

So sieht es aus, heute, 2006: „Da packt keiner mit an.“ Die Verzweiflung des Mannes in den Elbregionen, wo den Menschen das Wasser bis zu den Knien (und wirtschaftlich gesehen bis zum Hals) steht, ist beschämend. Nicht zuletzt für unsere Politiker. Immerhin ist nicht ausgeschlossen – trotz aller Beschwichtigungen –, dass die Pegel doch noch alle über jenen Rekordstand von 2002 steigen, also eine neue „Jahrhundertflut“ bevorsteht. Aber bei den Bedrängten sieht man keinen von denen, die noch vor vier Jahren mit Gummistiefeln und besorgten Gesichtern über die Deiche stapften. Gut, Gerhard Schröder ist das nun nicht vorzuwerfen, er ist abgewählt. Richtig bleibt ungeachtet dessen: Die Pflicht, Mut zu machen, endet nicht mit der Legislaturperiode. Und so richtig mitzufühlen scheint keiner von den so genannten Großen. Größe ist allerdings mehr als ein Eindruck des Augenblicks. Und Politik für die Menschen ist mehr als Kalkül für die jeweils kommende Wahl. Jetzt müssen sie, die führenden Politiker, erst einmal selbst die richtige Wahl treffen. Die kann nur lauten: Hin zu den Menschen. Ein Beispiel, wie es geht, hat unlängst Minister Horst Seehofer geliefert. Als die Vogelgrippe Deutschland erreichte, war er da, draußen im Land. Allein seine Anwesenheit hat Hilfe beschleunigt und Gemüter beruhigt. Sage keiner, das sei nicht seine Zuständigkeit. Verantwortung muss man auch fühlen. cas

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