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Die Rückkehr von Dieter Althaus: Sind auch alle da?

Eigentlich war er "mit sofortiger Wirkung" von all seinen Ämtern zurückgetreten. Doch plötzlich mischt Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus wieder kräftig mit.

Von Antje Sirleschtov

Wer glaubt, in der Thüringen-CDU ist Kindergeburtstag, und es wird gerade Kasperletheater gespielt, der irrt. Leider. Passend ist zwar, dass Dieter Althaus bei den Landtagswahlen vor gut einer Woche tüchtig was auf die Mütze bekommen hat und deshalb vergangenen Donnerstag „mit sofortiger Wirkung“ von all seinen Ämtern abgetreten und abgetaucht ist. Und nun, nach vier Tagen, taucht Althaus genauso urplötzlich wieder auf und will – Tri-tra-trallala – seine „verfassungsmäßigen“ Pflichten noch ein paar Wochen erfüllen. Lustig allerdings kann das niemand finden. Nicht die eigenen Parteifreunde, bei denen das Chaos offenbar so groß ist, dass man vor Althaus’ Rückkehr schnell seine beiden Regierungs- und Parteiämter mit neuen Personen besetzt hat. Nicht Angela Merkel, deren CDU am 27. September auch auf Stimmen aus Thüringen setzt. Nicht SPD-Landeschef Christoph Matschie, der eigentlich damit liebäugelt, mit einer geschlossenen CDU zu koalieren. Und nicht damit, Blinde Kuh zu spielen. Und schon gar nicht für die Thüringer, die das Theater in Erfurt mit ansehen müssen. Wenn das schon nicht lustig ist, lehrreich ist es allemal. Man erfährt gerade, wie das „System Althaus“ funktioniert. asi

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