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Meinung: Die Stärke des Schwachen

EIN KARDINAL ALS ERMITTLER

Nanu! Kardinal Sterzinsky sammelt Zeugenaussagen, meldet die antikatholischer Umtriebe nicht verdächtige Nachrichtenagentur KNA. Zeugenaussagen darüber, was der Saarbrücker Theologe Gotthold Hasenhüttl während des Kirchentages nun getan habe. Es geht immerhin um den für Nichtkatholiken in seiner ganzen Dramatik kaum fassbaren Vorwurf, Hasenhüttl habe zum Abendmahl auch Protestanten eingeladen. Warum tut Sterzinsky das? Hat er nicht gerade genug Sorgen mit seinem hoch verschuldeten Bistum? Diese unerbetene Amtshilfe für den Trierer Bischof Marx, der für Hasenhüttl zuständig ist: Wozu, und riecht das nicht geradezu nach vorauseilendem Gehorsam? Wenn schon die Kasse nicht stimmt, dann wenigstens die Kirchentreue – das ist unfair, aber doch nicht ganz falsch. Unfair, weil Sterzinsky sich korrekt ein Bild machen will, nachdem Hasenhüttl eine Einladung nach Berlin zum Gespräch ausgeschlagen hat. Aber wahr ist eben leider auch, dass der Berliner Kardinal diese Eilfertigkeit kaum nötig gehabt hätte, wenn nicht der gesamte deutsche Klerus mit Argusaugen verfolgen würde, was zur Zeit in diesem Bistum geschieht. apz

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