zum Hauptinhalt
Die evangelische Kirche wertet nicht-eheliche Partnerschaften auf.

© dpa

Ehe und andere Lebensformen: Verlässlich können alle sein

Die Evangelische Kirche wertet nicht-eheliche Partnerschaften auf. Das ist gut so.

Die Kirchen werben für die Ehe – zu Recht. Denn in dieser Rechtsform übernehmen zwei Menschen Verantwortung füreinander und bekennen sich langfristig, verbindlich und verlässlich zueinander.

Dass Menschen das auch in anderen Partnerschaftsformen und auch ohne Trauschein tun, wurde lange ignoriert. Die Form zählte, nicht so sehr der Inhalt. Glaubwürdig war es jedoch nie, Werte wie Verbindlichkeit, Verlässlichkeit und Verantwortung nur in Kopplung an eine bestimmte Form gelten zu lassen.

Die evangelische Kirche geht mit ihrer neuen Familienschrift einen wichtigen Schritt weiter. Nun steht der Inhalt an erster Stelle: Familie ist da, wo sich generationenübergreifend Menschen langfristig, verlässlich und verantwortungsvoll aneinander binden und füreinander sorgen. Dazu gehört das lesbische Paar mit Kind genauso wie das kinderlose heterosexuelle Paar, das sich um kranke Angehörige kümmert.

Natürlich wirbt die Kirche nach wie vor für Eheschließungen und kirchliche Trauungen. Die Denkschrift würdigt die Rechtsform der Ehe als „besondere Hilfe und Stütze“, wenn Beziehungen gelingen sollen. Neu ist, dass andere Partnerschaften aufgewertet werden. Es ist ein Versuch, konservative Werte zu würdigen, ohne bestimmte Lebensformen abzuwerten. Nur so ist konservatives Denken zukunftsfähig. Nur so kann die evangelische Kirche glaubwürdig ihre Werte vertreten. In der Bibel steht schließlich nicht die Ehe im Mittelpunkt, sondern Jesus Christus. Und der war unverheiratet und predigte Liebe und Hingabe an Gott bis in den Tod. Verbindlicher ging es kaum.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false