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Meinung: Ein weiter Weg

DEUTSCHE TESTEN AIDS-IMPFSTOFF

Spät ist nicht zu spät. Mehr als 20 Jahre, nachdem das AidsVirus entdeckt wurde, findet nun in Deutschland ein erster kleiner Impfstoff-Test statt. Das ist immerhin ein Anfang. Als eine der wichtigsten Industrienationen der Welt sollte die Bundesrepublik sich stärker im Kampf gegen die Immunschwächekrankheit engagieren, auch wenn die Krankheit hier zu Lande weitgehend aus den Schlagzeilen verschwunden ist. Eine Möglichkeit ist die Unterstützung von Organisationen wie der Internationalen Aids-Impfstoff-Initiative. Hier tut sich Deutschland bislang schwer. Zweifler können auf die Bilanz der bisherigen Impfstoff-Entwicklung verweisen. Schon viele Impfstoff-Kandidaten wurden getestet, Tausende geimpft – aber das Ergebnis war stets niederschmetternd. Noch immer gibt es keine erfolgreiche Impfung gegen Aids. Doch hat die Forschung aus den Fehlern gelernt, und Dutzende neuer, vielversprechender Impfstoffe sind in der Entwicklung. Gleichwohl wird es noch viele Jahre dauern, bis hoffentlich, eines Tages, ein zuverlässiger Schutz möglich ist. Die zweite große Herausforderung wird darin bestehen, den Impfstoff dort herzustellen und einzusetzen, wo er am dringendsten gebraucht wird: in den Entwicklungsländern. Die Geschichte der Infektionskrankheiten zeigt, dass ein guter Impfschutz ebenso billig wie effizient ist. Er könnte den von der Seuche heimgesuchten Ländern wieder eine Zukunft geben. Auch wenn der Weg dahin noch weit ist: Er lohnt sich. wez

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