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Elterngeld: Papa ante portas

Kritiker bezeichnen das Elterngeld als ungerechte Mogelpackung. Doch in einer Hinsicht ist es gerecht.

Man wird doch noch jeden Erfolg in diesem Land kleinreden können. Darin sind wir Besserwisser Weltmeister. Und deshalb haben sich gleich ein paar Kritiker gefunden, die finden, dass das Elterngeld gar kein Erfolg sei, sondern eine Mogelpackung. Die bösen Besserverdiener, so suggeriert es beispielsweise die Linke, machen sich auf Kosten der Armen eine schöne Zeit mit Kind und Kegel. Ist ein Maurer oder kleiner Angestellter, der 1500 Euro nach Hause bringt, also schon ein Besserverdiener? Es ist nur ein Märchen, dass alle sozialen Leistungen für alle Gruppen gerecht sein könnten. Gerecht ist hier aber vor allem, dass sich der Mann mehr kümmert. Das tägliche Familienleben wird durch die steigenden Ansprüche auf dem Arbeitsmarkt und den Zwang zur hohen Flexibilität bei Arbeitszeiten ohnehin immer unentspannter. Da ist es nur gut, wenn sich Eltern in der Erziehung abwechseln können. Das Elterngeld ist dafür anscheinend ein gutes Instrument. Vor Jahren sang Ina Deter: „Ich sprüh’s an jede Wand, neue Männer braucht das Land.“ Jetzt sind sie langsam da, und die meisten von den neuen Männern sitzen in Berlin-Brandenburg. Ein schöner Erfolg für eine Region, die nicht oft vorne liegt. ale

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