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Meinung: Es geht noch billiger

Teuer – das geht in diesen schlechten Zeiten nicht mehr. Teuer ist unmodern, teuer behindert die Konjunktur, teuer ist irgendwie asozial.

Teuer – das geht in diesen schlechten Zeiten nicht mehr. Teuer ist unmodern, teuer behindert die Konjunktur, teuer ist irgendwie asozial. Billig müssen die Sachen sein, preislich voll ausgeknautscht bis zum Geht-nicht-mehr. Die neuen Billigflieger der Zehn-Euro-Kategorie erfüllen diese Anforderung. Billiger wäre umsonst, und inzwischen dürfen wir nach Köln zu einem Preis fliegen, der nicht einmal die Abschreibung für ein gebrauchtes Fahrrad deckt. Nur: Was machen wir dann in Köln? Wieder zurückfliegen – das würde allenfalls die Sinnlosigkeit dieses Tuns aufdecken, zumal der Flughafen Köln/Bonn… Nun ja. 2010 ist Schönefeld fertig, dann wird in Tegel und Tempelhof Platz frei. Ein Flug von einem zum anderen Flughafen würde dann ungefähr einen Euro kosten; die BVG kommt da natürlich nicht mehr mit. Fortan würden sich an den Flughäfen neue Billig-Supermärkte gründen, zu denen wir dann fliegen, um beispielsweise bei einer Palette Hanuta drei Euro zu sparen. Was ließe sich noch billiger machen? Die Politik. Voraussetzung für Billig-Politik wäre allerdings, dass wir unsere Politiker vier Jahre im Voraus wählen ohne die Möglichkeit der Umbuchung und Stornierung, und dass wir das Essen in dieser Zeit zusätzlich bezahlen. Was? Das gibt es schon alles? Sind halt billige Zeiten.

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