zum Hauptinhalt

Euro-Rettungsschirm: Milliarden recyceln

Es hatte sich schon vor Wochen angedeutet, dass die Bundeskanzlerin nicht bei ihrer Position würde bleiben können. Sie war es, die den Internationalen Währungsfonds und damit die USA ins Boot geholt hatte, um den Euro zu retten.

Es hatte sich schon vor Wochen angedeutet, dass die Bundeskanzlerin nicht bei ihrer Position würde bleiben können. Sie war es, die den Internationalen Währungsfonds und damit die USA ins Boot geholt hatte, um den Euro zu retten. Sie kann sich deren Forderung am Ende nicht verschließen, die dafür bereitstehenden Mittel aufzustocken. Ihren Sinneswandel teilt sie betont beiläufig mit, dabei ist es ein Vorgang von erheblicher Tragweite. Eigentlich sollte der neue Rettungsschirm ESM den alten Rettungsschirm EFSF ablösen, jetzt bleiben beide wahrscheinlich für einige Jahre parallel aufgespannt. Es wäre eine Art Recycling, statt 500 Milliarden flössen dann 700 Milliarden Euro in den gemeinsamen Topf. Im günstigsten Fall wird der größte Teil des Geldes nie gebraucht, sondern dient nur als Sicherheit. Dahinter steht die Hoffnung, dass diese astronomische Summe nun endlich groß genug ist, um bei Investoren die Zweifel am Euro und an der Europäischen Union zu vertreiben. Die Rechnung kann aufgehen – aber nur wenn alle Mitgliedstaaten wie angekündigt ihre Haushalte in Ordnung bringen und wenn die Gemeinschaft ihre politische Handlungsfähigkeit stärkt. mod

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false