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Meinung: Europa schmiert ab

Lange ist es nicht her, da sah der europäische Flugzeugbauer Airbus im Konkurrenzkampf mit dem US-Konzern Boeing wie der sichere Sieger aus. Er hatte die besseren Modelle und verkaufte mehr Maschinen für mehr Geld als die Amerikaner, die eine schmerzhafte Umstrukturierung durchlitten.

Lange ist es nicht her, da sah der europäische Flugzeugbauer Airbus im Konkurrenzkampf mit dem US-Konzern Boeing wie der sichere Sieger aus. Er hatte die besseren Modelle und verkaufte mehr Maschinen für mehr Geld als die Amerikaner, die eine schmerzhafte Umstrukturierung durchlitten. Seit einem Dreivierteljahr ist die Situation genau umgekehrt. Weil die Europäer zu siegessicher waren, weil sie auf vieles geachtet hatten – ganz besonders auf das Gleichgewicht zwischen den beiden größten Airbus-Nationen Deutschland und Frankreich –, bloß nicht auf die ausreichende Kontrolle ihrer Projekte. Der Super-Jumbo A 380 stand einmal für die Überlegenheit der europäischen Entwickler, heute ist er ein Synonym für ein endloses Debakel. Dass die Airbus-Mutter EADS die zusätzlichen Kosten, die entstehen, um den A 380 doch noch auf den Markt zu bringen, weiterhin nicht genau beziffern kann, lässt Böses befürchten. Und was machen die politischen Anteilseigner? Sie versuchen sich so in Position zu bringen, dass sie vom dringend nötigen Sparprogramm möglichst nicht getroffen werden. Für größere Konkurrenzfähigkeit sorgen sie damit kaum. Für die Befriedigung nationaler Eitelkeiten ist die Lage aber längst zu ernst. Die Politik muss langsam aufpassen, dass ihr der Patient unter den helfenden Händen nicht wegstirbt. hop

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