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Meinung: Falsche Empörung

BERLINER PARLAMENT DEBATTIERT ÜBER STÖLZL

Nun ist es genug. Durch seinen abenteuerlichen Vergleich der Bundestagswahl 2002 mit der Lage Deutschlands von 1914 und den Wahlsiegen der Nazis von 1932 können sich die Wähler von Rot-Grün zu Recht beleidigt fühlen, geschadet aber hat der CDU-Landesvorsitzende Christoph Stölzl vor allem sich selbst und seiner Partei. Im Wahlkampf kochen Emotionen leicht hoch – davor wollte Stölzl warnen und ist am Wahlabend angesichts der CDU-Niederlage Opfer seiner eigenen Erregung geworden. Nach dem Sturm der Entrüstung hat sich der feinsinnige Historiker besonnen und eindeutig entschuldigt. Das hätten wir uns auch von anderen Politikern gewünscht. Trotzdem soll am heutigen Donnerstag im Berliner Abgeordnetenhaus über Stölzl diskutiert werden. SPD, Grüne und die PDS wollen ihn auf die parlamentarische Folterbank spannen, um dem Angeklagten falsche Reue und ein schlimmes Geschichtsverständnis nachzuweisen. Viel heiße Luft für den Luftballon moralischer Empörung. Ist der Wahlkampf nicht seit dem vergangenem Sonntag vorbei?gn

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