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Meinung: Familie macht Staat

Einsamkeit und Alleinsein sind nicht dasselbe – unter dem einen leiden wir, das andere könnten wir sogar für uns nutzen. Wenn wir es können.

Einsamkeit und Alleinsein sind nicht dasselbe – unter dem einen leiden wir, das andere könnten wir sogar für uns nutzen. Wenn wir es können. Manche müssen es, als Folge dessen, was wir das demografische Problem nennen, der Alterung der Gesellschaft mithin. Wir werden älter, aber wir vereinzeln dabei auch. Darum ist es fast schon logisch, dass nicht das von alters hergebrachte Institut der Ehe immer wieder neu belebt wird, sondern dass sich alternative Gemeinschaften finden, bis hin ins Alter. Ältere Menschen, die zusammenziehen, um Gemeinschaften zu bilden, um Erlebnisgemeinschaften zu schaffen, weniger denn Lebensgemeinschaften in herkömmlicher Weise. Wobei zu sagen wäre: Herkömmlich sind bald, bei dieser Veränderung, die zusammengewürfelten, die sich zusammensuchenden Familien. Deren Zahl nämlich wächst. Vielleicht kommen wir so doch auf einem Umweg dem wieder näher, was Seneca meinte, dass die Familie – zusammengesetzt, wie jeder will – die Keimzelle einer gesunden Gesellschaft sei. Nicht wie wir sie nennen, sondern was sie ist, bestimmt das Wohlergehen in ihr. Nur dass eben nicht jeder in der Lage ist, dem Alleinsein zu entrinnen, das sich Einsamkeit nennt. Dem wird der Staat helfen, wie von alters her. cas

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