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Meinung: Feuerwerk nach Dienstschluss

EUROPÄISCHER FEIERTAG

Bei den EUInstitutionen in Brüssel wird am 9. Mai nicht gearbeitet. Denn dieser Tag ist, wie in Deutschland kaum jemand weiß, europäischer Feiertag. Warum nur in Brüssel? Sind wir in Berlin, Paris und anderswo doch alle Europäer, bald sogar mit gemeinsamer Verfassung. Die Jüngste im Parlament, die Grüne Anna Lührmann, hat im Bundestag einen Europa-Feiertag gefordert, und Wolfgang Clement hat wohlwollend geschmunzelt. Das erstaunt, denn dieser altgediente Politiker hat erst vor kurzem zu Recht beklagt, in Deutschland gebe es zu viele arbeitsfreie Tage. Europa feiern? Warum nicht. Aber weil die Deutschen bei Urlaubs- und Feiertagen – anders als auf den meisten anderen Gebieten – Weltspitze sind, sollte der Grundsatz der Kompensation gelten: Wer einen neuen Feiertag will, der muss einen alten opfern. Frau Lührmann, das wird kein Spaß. Wollen Sie sich mit den Gewerkschaften anlegen, denen vom alten Stolz nicht viel mehr als der 1. Mai geblieben ist? Oder mit den Kirchen um den Ostermontag streiten? Zu beachten sind auch andere Bewerbungen um neue Feiertage, beispielsweise die von Joschka Fischer für den 9. November als Nationalfeiertag. Richtig alternativ wäre eine andere Idee: Europa kräftig feiern – nach Dienstschluss. tib

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