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Flensburger Verkehrssünderdatei: Rasend vor Glück

Es ist ein Geschenk an alle, die notorisch Punkte in Flensburg sammeln. An Raser, Drängler, Trinker.

Es ist ein Geschenk an alle, die notorisch Punkte in Flensburg sammeln. An Raser, Drängler, Trinker. Die Reform des Verkehrsministers sieht vor, dass künftig jeder Punkteeintrag einzeln verjähren soll. Bisher wurden Verstöße von der Verjährung ausgenommen, wenn der Fahrer erneut aufgefallen war. Das war vernünftig und der eigentliche Sinn, eine solche Kartei zu unterhalten. Wenn ein Fahrer sich regelmäßig und fortgesetzt gefährlich verhielt, wurde ihm ab einer bestimmten Punktezahl der Führerschein weggenommen. Wer diesen Mechanismus abschafft, stellt die Datei infrage. Nach der neuen Regelung muss man innerhalb von drei Jahren vier Mal dabei erwischt werden, wie man bei Rot über die Ampel fährt, um den Führerschein zu verlieren. Oder acht Mal beim Rasen innerhalb von zwei Jahren. Wer nur sieben Mal erwischt wird, kann es sich in den folgenden zwei Jahren wieder sieben Mal leisten, erwischt zu werden. Wer sich anschaut, wie nicht zuletzt in Berlin manchmal drei, vier Raser zusammen und hintereinander mit Hochgeschwindigkeit bei Rot über die Kreuzung brettern, der muss zu dem Schluss kommen, dass schon das derzeitige System zu lasch ist. Was Peter Ramsauer jetzt reitet, ist schwer nachzuvollziehen. Seine Reform trifft die Verkehrsopfer von morgen. os

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