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Flughafen: Rauchzeichen und Wunder

Glück gehabt. Der Test am künftigen Berliner Flughafen in Schönefeld scheint funktioniert zu haben.

Glück gehabt. Der Test am künftigen Berliner Flughafen in Schönefeld scheint funktioniert zu haben. Bei einem Brand treibt der Rauch wohl dahin, wo er hin soll: ins Freie. Am Flughafen keine Selbstverständlichkeit. Und deshalb hatte die Genehmigungsbehörde bei der hoch komplizierten Anlage zuvor nicht ausgeschlossen, dass die Gase zurück ins Gebäude strömen könnten, falls der Strom ausfällt. Dann wären die Träume vom Eröffnungstermin am 17. März 2013 schon am Dienstag zerplatzt.

Zurücklehnen können sich die Verantwortlichen in der Flughafengesellschaft und im Aufsichtsrat aber trotzdem – noch – nicht. Ein Scheitern beim Test hätte nur zum schnellen Aus für den Terminplan geführt, weil ein aufwendiger Umbau der Entrauchungsanlage dann nicht zu vermeiden gewesen wäre. Dies hätte Zeit – auch viel Geld – gekostet. Aber auch ein langsames Ende ist immer noch möglich. Mitte August will der neue technische Geschäftsführer der Flughafengesellschaft sagen, ob nach dem Auswerten aller ihm vorliegenden Unterlagen der 17. März aus seiner Sicht realistisch bleibt. Den Härtetest mit der Entrauchungsanlage hat man wohl überstanden, auch wenn die Messungen noch nicht ausgewertet sind. Aber es gibt noch genug andere Probleme. Nicht nur auf der Baustelle, wo weiter nachgebessert werden muss. Vor allem für den Aufsichtsratschef Klaus Wowereit, der eine Riesensumme Geld auftreiben muss. In seinem klammen Landeshaushalt oder bei nicht unbedingt spendierfreudigen Banken. Noch weiß niemand, wie die gewaltigen Mehrkosten für den Flughafen-Bau in Höhe von mehr als einer Milliarde Euro aufgebracht werden sollen.

Ziemlich schnell droht der Flughafengesellschaft außerdem, bereits im laufenden Geschäft das Geld auszugehen. Dagegen sind die Probleme mit der Entrauchungsanlage vielleicht nur ein Klacks gewesen. Und dann steht am Ende der Arbeiten noch der Tüv ins Haus, der die Anlage abnehmen muss. Das letzte Wort hat anschließend die Genehmigungsbehörde. Sie hat die schönen Pläne schon einmal gebremst, weil geschlampt worden war. Jetzt muss sich zeigen, dass es auch besser geht. Vielleicht ist am Flughafen doch alles möglich.

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