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Meinung: Fröhliche Verkehrsanarchie

„Eltern erziehen?“ vom 24.

„Eltern erziehen?“ vom 24. Juni

Mütter, aber auch Väter, die morgens kurz vor acht Uhr ihre Kinder an der Schule aus dem Auto lassen und sich

verkehrswidrig verhalten, sind ein leider

oft zu beobachtendes Phänomen unserer Zeit. Gerade im Südwesten Berlins werden die lieben Kleinen vor allem an den Grundschulen möglichst noch ins Klassenzimmer hineingefahren. Dort sieht man schick gestylte SUV-fahrende Mütter Mitte 40, die nicht nur aus Parkplatznot so parken, dass ihre Sprössling sicher aussteigen können, damit aber andere Kinder auf dem Weg zum Eingang gefährden, indem sie auf den Bürgersteig fahren, in Einfahrten halten oder riskante Wendemanöver absolvieren. Oft unterhalten sich dann diese Mütter nach dem Absetzen mit anderen und scheinen alle Zeit der Welt zu haben.

Die von Ihnen (Elisabeth Binder) beschriebene „Verkehrsanarchie auf engem Raum“ gefährdet Kinder ganz erheblich. Deshalb kann ich diesen Anblick auch nicht „fröhlich finden“, sondern sehe das mit Sorge. Man sollte sich fragen, ob es denn wirklich erforderlich ist, dass Eltern ihre schon älteren Schulkinder zur Schule fahren. Eigentlich sollte es Ziel sein, den Schulweg möglichst bald allein gehen zu können. Natürlich bringe ich ganz viel Verständnis für berufstätige Mütter auf.

Dem Leser raten Sie, die Schule weiträumig zu umfahren, wenn es ihn so stört. Das kann ich nicht: Ich arbeite in einer solchen als Lehrerin.

Kerstin Nickel, Berlin-Zehlendorf

Auch ich gehöre übrigens zu den Müttern, die Beruf und Familie vereinbaren müssen, aber ich habe überhaupt kein Verständnis für andere Eltern, die durch ihre Fahrweise andere Schulkinder gefährden, ich kann und will das nicht als „fröhliche Verkehrsanarchie“ auffassen. Aber genau diesen Eltern haben Sie jetzt einen Freibrief erteilt. Wie schade.

Elke Altendorf, Berlin-Zehlendorf

Nichts ist schlimmer, als rüpelige Autopapas und quatschende Mamas am Handy, die die Straße verstopfen. Durch ein solches Verhalten wird die Sicherheit gefährdet, dann nützt auch der scheinbar so perfekt geregelte Tagesablauf nichts mehr.

Am besten wäre es übrigens, die Kinder mit dem Fahrrad oder zu Fuß zu bringen, dann bekommen die kleinen Managerkinder gleich ein bisschen Bewegung.

Harald Hartlieb,

Berlin-Waidmannslust

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